Beschreibung
Die „Die Sackpfeifen-Fibel – Band 1“ ist das bislang erste und einzige Lehrbuch zur Sackpfeife, dem mittelalterlichen Dudelsack wie man ihn von mittelalterlichen Märkten oder Bands wie In Extremo oder Corvus Corax kennt.
Ein Jahr voller musikalischer Entdeckungen und Verbesserungen
Gut ein Jahr ist es nun her, dass die erste Auflage der Sackpfeifen-Fibel erschienen ist. Seitdem hat der Autor viele positive Rückmeldungen erhalten, aber auch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag. Soweit möglich hat Thomas Zöller diese Anregungen in die nun vorliegende zweite Auflage mit einfließen lassen.
Das Lehrbuch eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und vermittelt eine strukturierte Verzierungstechnik. „Die Sackpfeifen-Fibel – Band 1“ führt den Lernenden Schritt für Schritt von der Übungspfeife an die Sackpfeife. Die Atem- und Spieltechnik der Sackpfeife wird anschaulich mit Texten, Bildern und Grafiken dargestellt.
Vom Einstieg bis zur Meisterschaft
Neben nützlichen Übungen sind natürlich auch eine Menge Melodien enthalten – z.B. Goddesses, Pavane, Skudrinka, das Palästinalied oder der Bärentanz – um nur einige wenige zu nennen. Neben diesen eher traditionellen Stücken finden auch einige moderne Kompositionen, z.B. von Briantanus, ihren Platz.
Das durchgehend vierfarbig gedruckte und sehr schön gestaltete Lehrbuch „Die Sackpfeifen-Fibel – Band 1“ ist all jenen gewidmet, die sich für den ‘mittelalterlichen’ Dudelsack interessieren, so wie er heutzutage auf den meisten mittelalterlichen Märkten zu hören ist. ‘Mittelalterlich’ steht hier deshalb in Anführungszeichen, weil diese Dudelsackform kein historisches Instrument darstellt. Verschiedene Bezeichnungen werden mit dem Instrument in Verbindung gebracht, zum Beispiel Sackpfeife, A-Sack oder Marktsack. In diesem Lehrbuch verwendet der Autor den Begriff ‘Sackpfeife’.
Die im „Die Sackpfeifen-Fibel – Band 1“ präsentierten Spieltechniken werden gut verständlich erklärt und erweitern die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten auf der Sackpfeife deutlich. Sie geben dem Musiker neue Möglichkeiten an die Hand. Dabei ist es Thomas Zöller wichtig, trotz der innovativen Ansätze, die Eigenheiten des Instrumentes zu respektieren.
Visuelle Hilfen und detaillierte Anleitungen
Unter den Lerneinheiten befinden sich visuell hervorgehobene Bereiche. Hier werden die mit der jeweiligen Übung in Zusammenhang stehenden Stolpersteine nochmals gezielt besprochen. Manchmal ist unter den Noten eine Schalmei abgebildet, auf der die zu den Tönen gehörigen Griffe dargestellt sind. Für Melodienoten ist die Schalmei groß, für Verzierungsnoten klein dargestellt.
Wie bei jedem Instrument, so gilt auch bei der Sackpfeife, dass ein komplettes Selbststudium nicht zu empfehlen ist. Man tut also gut daran, zusätzlich zur Sackpfeifen-Fibel nach einem Lehrer Ausschau zu halten, der sich gewissenhaft mit den eigenen Bedürfnissen und Problemen auseinandersetzt.
Steige ein in die Kunst des Dudelsackspiels
Mit der „Die Sackpfeifen-Fibel – Band 1“ erhältst Du nicht nur ein Lehrbuch, sondern einen umfassenden Begleiter auf Deinem Weg zum versierten Sackpfeifenspieler. Dieses Buch verbindet historische Einblicke mit praktischen Anleitungen und schöpft aus einem reichen Erfahrungsschatz. Erweitere Deine musikalischen Fähigkeiten und entdecke die Freude am Spiel des mittelalterlichen Dudelsacks. Sicher Dir jetzt Dein Exemplar und beginne Deine musikalische Weiterentwicklung!
Vorwort
Gut ein Jahr ist es nun her, dass die erste Auflage der Sackpfeifen-Fibel erschienen ist. Seitdem habe ich viele positive Rückmeldungen erhalten, aber auch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag. Soweit möglich habe ich diese Anregungen in die nun vorliegende zweite Auflage mit einfließen lassen.
Die Sackpfeifen-Fibel eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Sie ist all jenen gewidmet, die sich für den „mittelalterlichen“ Dudelsack interessieren, so wie er heutzutage auf den meisten mittelalterlichen Märkten und bei Bands wie In Extremo oder Corvus Corax zu hören ist.
„Mittelalterlich“ steht hier deshalb in Anführungszeichen, weil die Sackpfeife kein historisches Instrument darstellt. Verschiedene Bezeichnungen werden mit dem Instrument in Verbindung gebracht, zum Beispiel Sackpfeife, A-Sack oder Marktsack. Für dieses Buch benutze ich lediglich den Begriff „Sackpfeife“.
Die im Folgenden präsentierten Spieltechniken erweitern die Ausdrucksmöglichkeiten auf der Sackpfeife deutlich. Sie geben dem Wissbegierigen neue Möglichkeiten an die Hand. Dabei ist es mir wichtig, trotz der innovativen Ansätze, die Eigenheiten des Instrumentes zu respektieren. In diesem Sinne wünsche ich Dir, dem Leser, nun viel Spaß und Erfolg beim Üben mit der Sackpfeifen-Fibel.
Mit den besten Wünschen,
Thomas Zöller im Herbst 2010
Winter 1995. Marc und ich, zwei junge, schmale Typen mit Übergangsfrisuren zum Langhaar, machen sich bei Schneetreiben stark entschlossen auf den Weg zur Kniebreche, einem kleinen Musikschuppen tief im Erzgebirge. Tippelklimper spielt – eine Ost-Ur-Folk-Mittelalterband aus den 80er Jahren.
Eine (in stolzem Besitz!) gleichnamige Kassette mit original handgemaltem Cover, aber schon dünn gespieltem Band, drehte sich zur Einstimmung im Autokassettenabspielgerät. Endlich kamen die „Tippels” auf die Bühne – was für eine unglaubliche Atmosphäre! Die Band wirkte wie aus einer anderen, alten Zeit – märchenhaft & räuberartig.
Als sie dann noch Dudelsack spielten, rasteten wir tobend aus. Der „Tippel“ Michel Bach gab mir später die Adresse des Dudelsackbauers Klaus Stecker in Berlin. Eigentlich wollte ich in der Nacht noch von einer eisigen Telefonzelle aus anrufen, verlegte das dann aber doch lieber auf den nächsten Tag. Im darauf folgenden Mai war es dann soweit, Klaus brachte mir, sogar zufällig persönlich, meinen ersten Dudelsack – wow!!!
Ja und jetzt …??? Fragen über Fragen. Klaus gab mir ein paar Tipps, danach stellte ich mich euphorisch mit meinen paar „Gitarrenstunden-Musikkenntnissen”, sicherlich verstimmten Bordunen und der Klausstimme im Kopf „Ja nicht unerfahren hektisch am Holzrohrblatt rumfummeln!!!”, schräg dudelnd auf die Gartenmauer in freudiger Aussicht auf Marc, auf den Schalmei und Davul lauerten.
Mit diesen Instrumenten hielt uns nichts mehr auf. Unser Leben wurde zu einem „Road-Movie“. Geprägt durch die Musik von Jethro Tull, The Doors, Frank Zappa und Steeleye Span ging es auf einen „Easy-Rider-Trip” im „Robin-Hood-Outfit”. Von Büchsensuppen und frischem Baguette lebend zogen wir in die sommerliche Pracht nach Südfrankreich. Das ständige Durcheinander zwischen kulturellen Sehenswürdigkeiten und „anderen“ Schönheiten trieb uns den Schweiß auf die Stirn und verschlug uns gelegentlich in kühle Gewölbe alter Ruinen, wo wir etwas dudelten – ja, immer noch dudelten. Denn wie spielt man nun so richtig dieses Instrument? Wo finde ich einen Lehrer?
Neben hilfreichen Spiel- und Wartungstipps einiger Musikkollegen entschloss ich mich schnell zur klassischen Flötenausbildung. Das half mir schon mal ein gutes Stück weiter. Die intensive Konzert- und Studioarbeit mit den Bands FABULA und CULTUS FEROX brachte mir viel Erfahrung – aber mich auch an meine Grenzen!
Im Sommer 2004 lernte ich Thomas Zöller kennen, der mir positiv erschreckend die Augen, Ohren und Hände öffnete. Ich danke dir, Thomas! Ich fing fast nochmal von vorne an, aber es gab keinen anderen Weg. Es ist einfach genial, was für eine Klarheit im Klang, in den Verzierungen, im Ausdruck sowie in der Sicht auf sich selbst entsteht, wenn man die richtigen Techniken und den exakten Ansatz lernt – und ohne sie geht es einfach nicht.
Durch Thomas´ Studium in Schottland, sein besonderes Talent und seine Kontakte trifft man bei ihm auf einen sehr großen Wissensschatz. Ein Potenzial, nicht nur an Techniken und Übungen, sondern auch an kulturellem Hintergrund und Emotionen. Das Ganze hat mich dazu bewegt, mein Instrument mittlerweile als „Neudeutsche Sackpfeife” zu bezeichnen, denn die seit ca. 20 Jahren zunehmende Beliebtheit des Dudelsackspiels in Deutschland ist für mich schon eine kleine, eigene „Cult~ur”-Bewegung geworden.
Ein langersehntes, richtungweisendes Lehrbuch liegt uns nun vor – die Sackpfeifen-Fibel. Ich hoffe im weiteren Zusammenwirken mit meinem Freund, Kollegen und Lehrer Thomas, meinen Schülern (Dank auch an euch!) und natürlich mit meiner FABULA-Band(e) einen guten und innovativen Beitrag dazu zu leisten.
Ich wünsche euch nun viel Spaß und Erfolg mit der Sackpfeifen-Fibel.
In diesem Sinne und in freudiger Zuversicht
Brian Haase (Briantanus)
Autor:in
Thomas Zöller
entdeckte bereits früh seine Liebe zur Dudelsack- und Bordunmusik. Auf dem Sommermusikfest von Rüdiger Oppermann wagte er 1995 erste Schritte auf einem französischen Dudelsack und der Drehleier.
Der Klang der schottischen Great Highland Bagpipe brachte ihn 1996 dazu, sich intensiv mit diesem Dudelsack und dessen Repertoire auseinanderzusetzen. Über die Jahre kamen Scottish Smallpipes und Borderpipes hinzu. Deren tonale Möglichkeiten erweiterte er in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Nigel Richard mithilfe von Klappen.
Auf seinen Instrumenten versteht er sich als Grenzgänger, der das traditionelle Repertoire auslotet und dabei stets nach neuen Wegen und Klangfarben sucht. Von 2002 – 2005 studierte er schottische Musik mit dem Hauptfach Great Highland Bagpipe an der Royal Scottish Academy of Music and Drama sowie dem National Piping Centre in Glasgow, Schottland. Er ist der erste Festlandeuropäer, der diesen staatlich anerkannten Studiengang erfolgreich absolviert hat.
Seine musikalischen Aktivitäten reichen von mittelalterlicher Musik bis hin zu Pop-Produktionen. Als festes Bandmitglied, Gast- oder Studiomusiker spielte er unter anderem mit und für: Adelante, Adversus, Andras Zauberband, Anna-Maria Kaufmann, Às a‘ Phìob, ASP, Chieftains, Estampie, Fabula, HOMEBOUND, Otterfl ug, Qntal.
Im Sommer 2005 gründete er die Dudelsack-Akademie, die erste professionelle Dudelsackschule Deutschlands. Diese sieht ihre Aufgabe darin, Kultur anstatt Klischee, Interpretation anstatt Imitation zu vermitteln. Sie versteht sich als deutsches Zentrum für verschiedene europäische Dudelsacktraditionen und vermittelt diese im Rahmen von Einzel- und Gruppenunterricht, Wochenendworkshops und der mehrtägigen Winterschule Storas Òran, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für gälische Sprache und Kultur stattfindet.
Seit 2007 konzipiert und organisiert die Dudelsack-Akademie das Interkeltische Folkfestival, das für mehrere Tage international renommierte Künstler der Folkszene nach Hofheim a. Ts. führt.