Beschreibung
„Nyckelharpa Etüden“ ist eine Sammlung von Übungen, die von dem international bekannten Virtuosen Marco Ambrosini zusammengestellt wurde, um Spielern dieses einzigartigen Instruments einen Weg zur Verbesserung ihrer Spieltechnik zu bieten. Dieses Buch stellt einen grundlegenden Beitrag zur Entwicklung der Nyckelharpa dar, einem Saiteninstrument, dessen Tonhöhe mit einer Tastatur verändert wird und das seit ca. 1350 in der Musikgeschichte nachgewiesen ist.
Die Schlüsselfidel
Die Nyckelharpa (zu deutsch „Schlüselfidel) ist ein Saiteninstrument, bei dem die Saiten mit einem Bogen gestrichen werden. Die Tonhöhe wird mit der Tastatur, den “Schlüsseln”, verändert. Resonanzsaiten tragen zu dem besonderen Klang bei. Je nach Bauweise hat das Instrument eine oder mehrere Tastenreihen.
Eine Reise durch die Geschichte
Seit ca. 1350 ist die Nyckelharpa nachgewiesen, und sie wurde bis ins 17. Jhd. in verschiedenen europäischen Ländern gespielt. Auch bei Praetorius und Agricola wird sie als Schlüsselfidel beschrieben. Ab dem 17. Jhd. wurde sie ausschließlich in der schwedischen Folklore verwendet.
„Nyckelharpa Etüden“ im Fokus der Musikausbildung
Wer ein klassisches Musikinstrument erlernt, dem sind Etüden bestens vertraut, sind sie doch der geeignete Weg zur Verbesserung der Spieltechnik, des Spielflusses und der Geschwindigkeit. Um das musikalische Potenzial der Nyckelharpa zu meistern, steht Musikern jetzt eine Sammlung von Übungen des international bekannten Virtuosen Marco Ambrosini zur Verfügung.
Die „Nyckelharpa Etüden“ sind sowohl für 3- und 4-reihige “schwedisch” gestimmte Instrumente (Sexte-Quart-Quinte), als auch für “kontinental” gestimmte Nyckelharpas (Quinte-Quinte-Quinte) notiert, die vor allem bei Instrumenten aus mitteleuropäischer Herstellung bevorzugt wird.
Maßgeschneiderte Übungen für die Nyckelharpa
Mit dem Buch „Nyckelharpa Etüden“ hat der Autor der wachsenden Szene der Nyckelharpaspieler profundes Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt. Er hat mit seiner Arbeit im CADENCE-Projekt und mit diesem Lehrwerk einen grundlegenden Beitrag dafür geleistet, das die Nyckelharpa die Beachtung und Verbreitung bekommt, die ihr zusteht. Ein vergleichbares Etüdenbuch wird es vermutlich für andere traditionelle Instrumente niemals geben.
Alle Texte und Erklärungen in diesem Buch in italienischer, deutscher und englischer Sprache!
Vorwort
Die Bezeichnung Nyckelharpa umfasst heute eine ganze Familie von Streichinstrumenten mit mechanischer Tastatur. Historische und kulturelle Gründe, aber auch die Auswahl des musikalischen Repertoires haben dazu geführt, dass sie sich nun in vielen verschiedenen Formen, Erweiterungen und Stimmungen präsentiert.
Diese Tatsache verblüfft jeden Musiker, der zum ersten Mal mit dem Instrument in Kontakt kommt und ist gleichzeitig eine erhebliche Herausforderung für die Unterrichtspraxis.
Dies gilt besonders auf dem europäischen Kontinent, wo „traditionell“ gestimmte Instrumente mit jenen in „Quintstimmung“ parallel verwendet werden. Nicht zu vergessen sind darüber hinaus einige phantasievolle Experimente der letzten Jahre, bei denen verschiedene Instrumentenbauer mehr oder weniger effiziente Änderungen vorgenommen haben, angefangen bei ästhetisch-strukturellen, bis hin zu futuristischen Konzeptionen in elektronischer Form oder mit MIDI-Implementation.
Text der Buchrückseite
Diese 21 Etüden wurden für verschiedene Bauweisen und Stimmungen von Nyckelharpas komponiert. Insbesondere (aber nicht ausschließlich) wurden diese Etüden für die Lehrmethoden in Kontinentaleuropa zusammen gestellt, wo „traditionelle“ und „kontinentale“ Lehr- und Spielweisen parallel verwendet werden. Diese Ubungen legen den Fokus besonders auf Fingertechnik, Artikulation, Doppelsaiten und die üblicherweise für Nyckelharpa verwendeten Schlüssel.
Autor:in
Marco Ambrosini
Als Dozent für Alte Musik und Nyckelharpa ist Marco Ambrosini an der Akademie Burg Fürsteneck (D), an der Scuola di Musica Popolare di Forlimpopoli (I), den beiden Geburtsorten des European Nyckelharpa Training, und am Conservatoire Intercommunal de Musique des deux vallées Milly la Foret (F) tätig.
Vita: Geboren 1964 in Forlì, Italien. Studium der Violine (mit A. Casagrande) und Komposition (mit M. Perrucci) beim Musikinstitut “G.B.Pergolesi” in Ancona und an den Konservatorium “G.Rossini” in Pesaro, danach Zusammenarbeit mit der Orchestra Filarmonica Marchigiana und verschiedenen Ensembles für Alte, Barock- und Zeitgenössische Musik in Italien. 1982 Gründung in Innsbruck (mit Peter Rabanser) des internationalen Ensembles Oni Wytars. Seit 1990 Solist beim Clemencic Consort in Wien, seit 1991 künstlerischer Leiter (mit Katharina Dustmann) des Studio Katharco – sound:creations. Konzerte als Solist u.a. für die Royal Swedish Concert Agency, das Theater “Alla Scala” (Mailand), die Alte Oper Frankfurt, die Philharmonie in Köln, Berlin und Moskau und für die Camerata Nordica. Jazzkonzerte und -aufnahmen im Zusammenarbeit mit Carlo Rizzo, Jean-Louis Matinier, Valentin Clastrier und Michael Riessler. 1993 “new-comer” & Komponist beim New Jazz Meeting vom SWF. Co-Autor (mit Michael Posch) des Lehrbuches “Einführung in die mittelalterliche Musik”. Weltweite Konzerttätigkeit, mehr als 100 CD-Produktionen, sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen als Komponist, Solist oder als Mitglied von Ensemble Oni Wytars (Deutschland), Els Trobadors (Spanien), Ensemble Unicorn, Ensemble Accentus, Clemencic Consort, Armonico Tributo Austria (Österrreich), Ensemble Kapsberger (Rolf Lislevand-Norwegen), Camerata Nordica (Schweden), Jean-Louis Matinier, Michael Riessler u.a.. ECM-Musiker (als Solist), SONY/DeutscheHarmoniaMundi mit dem Ensemble Oni Wytars. Dozent für Nyckelharpa und Alte Musik an der Akademie Burg Fürsteneck (DE), an der Scuola di Musica Popolare di Forlimpopoli (IT) und didaktischer Koordinator des EU-Projektes CADENCE.
Als Komponist (Auswahl): Musik für die Musiktheaterproduktion “Kaiserkrönung”, im Auftrag der Frankfurter Messe, für das 1200-Jahre-Jubiläum der Stadt Frankfurt. 1995 die Musiktheater- Produktion “La Divina Commedia”. 1996 beim Swedish Radio als Interpret und Komponist für das Nordic Jazz Meeting.
Im Zusammenarbeit mit Katharina Dustmann: 1997 für die Alte Oper Frankfurt und das Italienischen Kulturinstitut: “Die Rückkehr des Marco Polo”. 1999 Uraufführung von “Zwischen Himmel und Hölle” in der Maschinenhalle Zweckel. 2000 Uraufführung von “misch:lagen” 2001 von “ZechenZirkus”. 2002 von “illumina” (für die EUROGA 2002+) und “QuasiBolero” (für die Ernennung von Zeche Zollverein zum Kulturerbe durch die UNESCO). 2003 “ILLUMINA 2”, “ExtraSchicht” & “Ensemblia”. 2004 “Magic Illumina” und “Centro”. 2006 “Wasserquintett”. 2007 “Die Pennschnecke Jonathan”. 2011 Werke für das EU-Projekt “CADENCE”. 2011 „The Praise of Folly – La Follia & Other Crazy Grounds“ (sony music).